Ein Herz für die Landwirtschaft
Auf Sommertour in Hohenzollern: Der Europaabgeordnete und Christdemokrat Norbert Lins besuchte am Freitagnachmittag den Weidenhof in Grosselfingen.
er EU-Parlamentarier und Christdemokrat Norbert Lins besucht regelmäßig Bauernhöfe – das kommt seiner Tätigkeit im Ausschuss für Landwirtschaft und ländliche Entwicklung entgegen. Am Freitagnachmittag war er wieder „mittendrin“: Im Rahmen seiner Sommertour besuchte er den Weidenhof der Familie Stauß in Grosselfingen.
Mit ihm vor Ort waren der stellvertretende CDU-Kreisvorsitzende Stefan Buhmann, der Landtagsabgeordnete Manuel Hailfinger, aus dem benachbarten Weilheim die Christdemokratin Ingrid Riester, aus Hechingen Christoph Kühner und Matthias Fecker für den CDU-Stadtverband und aus Bisingen die CDU-Frau Anne Heller. Auch Grosselfingens Bürgermeister Friedbert Dieringer hatte sich der Delegation angeschlossen.
Zuvor hatten sie das Römische Freilichtmuseum in Stein besucht und darauf im „Lamm“ zu Mittag gegessen. Auf dem Weidenhof wurden sie von Siegfried Stauß willkommen geheißen. An seiner Seite: Schwiegersohn Simon Wiest sowie die Landwirte Johannes Karsch vom Lindenhof und Stefan Ott, Betreiber der Biogasanlage in Grosselfingen.
1972, führte Siegfried Stauß aus, wurde sein Weidenhof im Zuge der Flurbereinigung ausgesiedelt. Von zu dieser Zeit sechs Höfen würden heute noch drei betrieben. Er selbst, Stauß, bewirtschaftet 130 Hektar Grün- und Ackerland. Dazu führt er eine Rindermast mit rund 200 Rindern. Zwei Jahre werden die Tiere aufgezogen, dann werden sie zu Schlachtvieh.
Zusätzlich halten Siegfried Stauß und seine Familie auf ihrem Hof noch ein paar schottische Hochlandrinder – aus „Leidenschaft“ und nicht für die Schlachtbank!
Stefan Buhmann machte deutlich, dass die Landwirtschaft die Region „ein Stück weit ausmacht“ und es für die CDU wichtig sei, „auf der Fläche präsent zu sein“. Norbert Lins nannte es wertvoll für seine Arbeit, vor Ort zu erfahren, „wo die Landwirte der Schuh drückt“. Bei Besuchen wie dem auf dem Weidenhof erlange er aus der Praxis Kenntnis von Problemen, für die er „im Idealfall eine Lösung finden“ wolle.
Hobby und Beruf zugleich
Manuel Hailfinger machte deutlich, dass die Landwirte (neben den Gastronomen) heute noch „so ziemlich die einzigen sind, die die ganze Woche arbeiten“. Das nötige ihm großen Respekt ab.
Siegfried Stauß bestätigte das und erklärte: „Hobby und Beruf müssen eins sein – sonst wird man nicht Landwirt.“
Friedbert Dieringer kann das nachvollziehen – und er kennt die Sorgen und Nöte der Landwirte. Vor allem mangele es an (politischer) Verlässlichkeit. Nur ein Beispiel: Die Grosselfinger Biogasanlage versorgt 125 Gebäude der Gemeinde – nächstes Jahr ist „Deadline“ für die Anlage. Was dann?
Norbert Lins macht Druck
Norbert Lins weiß um diese Problematik und berichtete, dass er in dieser Sache schon ordentlich „Druck gemacht“ habe in Brüssel, bei Ursula von der Leyen in deren Eigenschaft als Präsidentin der Europäischen Kommission. Es müsse, so der Europaabgeordnete, sehr zeitnah geklärt werden, „wie viele der Biogasanlagen, die noch am Netz sind, eine Zukunftschance haben“. Und: „Das Biomassepaket muss modifiziert werden.“
Für Betriebe wie dem von Siegfried Stauß, erläuterte der EU-Parlamentarier außerdem, brauche es einen „gesamtgesellschaftlichen Konsens“ im Rahmen der Anforderungen an die Tierhaltungsstufen. Investitionen ins (unabdingbare) Tierwohl müssen Bestand haben, bezog Norbert Lins klar Stellung.
Dem informativen Austausch bei Kaffee und selbstgebackenem Kuchen folgte am späteren Nachmittag die letzte Station des Lins’schen Tourtages: ein Stammtischgespräch im Hotel „Brielhof“ in Hechingen.